Was sind die Vorteile und Risiken einer Wohnungsbaugenossenschaft?
In Ballungsräumen ist es eine Herausforderung, bezahlbaren Wohnraum zu finden und die Wohnungssuche gestaltet sich oft schwierig. Eine mögliche Alternative sind Genossenschaftswohnungen, die nicht von Privatpersonen oder gewinnorientierten Unternehmen bereitgestellt werden, sondern von Wohnungsbaugenossenschaften für ihre Mitglieder zur Miete angeboten werden. Das Prinzip der Wohnungsbaugenossenschaft, wie zum Beispiel bei der Kölner Baugenossenschaft von 1920 eG KBG1920, basiert auf dem solidarischen Zusammenhalt ihrer Mitglieder. Durch gemeinschaftliches Engagement und demokratische Mitbestimmung schaffen Genossenschaften bezahlbaren Wohnraum, bieten Sicherheit und fördern das soziale Miteinander. Sie stehen im Gegensatz zu rein gewinnorientierten Unternehmen und legen den Fokus auf die Bedürfnisse und Interessen ihrer Mitglieder. Als Miteigentümer haben Genossenschaftsmitglieder die Möglichkeit, aktiv am Gestaltungsprozess ihres Wohnraums teilzunehmen und langfristig von den Vorteilen einer solidarischen Gemeinschaft zu profitieren.
Genossenschaftliches Wohnen zählt neben Miete und Eigentum zu den häufigsten Wohnformen. Im Gegensatz zu anderen Wohnformen entfällt bei der Wohnungsbaugenossenschaft die Kaution und Provision. Stattdessen erwirbt man als Mitglied Genossenschaftsanteile, die zuverlässig verzinst werden und bei einem späteren Austritt aus der Genossenschaft wieder zurückgezahlt werden. Zudem ist es für Mitglieder in der Regel einfach, in eine andere Wohnung der Genossenschaft umzuziehen. Wenn Arbeiten am Haus anfallen, wie beispielsweise Reparaturen oder die Pflege von Grünflächen, kümmert sich die Genossenschaft darum. Um eine Genossenschaftswohnung zu erhalten, muss man Mitglied der Genossenschaft werden und Anteile zu einem festgelegten Preis erwerben. Der Preis für einen Genossenschaftsanteil wird von jeder Genossenschaft individuell festgelegt. Mit einer Investition in eine Genossenschaft, beteiligt man sich jedoch auch an den verbundenen Risiken, entsprechend seiner Anteile. Als Genossenschaftsmitglied wohnt man jedoch vergleichsweise sicher, da man Miteigentümer ist und somit lebenslanges Wohnrecht genießt.
Beim Austritt aus einer Genossenschaft bekommt man das investierte Geld für die Genossenschaftsanteile zurückerstattet. Es kann jedoch einige Monate oder sogar Jahre dauern, bis das Geld tatsächlich auf dem Konto eingeht. Zudem ist die Kündigung in vielen Fällen nur zum Jahresende möglich. Die Investition in Genossenschaften birgt natürlich auch finanzielle Risiken. Im schlechtesten Fall, bei einer Insolvenz der Genossenschaft, kann das investierte Geld verloren gehen. Seriöse Wohnungsbaugenossenschaften haben in erster Linie das Wohl ihrer Mitglieder im Blick und verfolgen keine primär gewinnorientierten Ziele. Daher profitiert man in der Regel von vergleichsweise niedrigen Mietkosten für Genossenschaftswohnungen. Diese liegen oft unter dem örtlichen Mietpreisspiegel. Als Mitglied einer Genossenschaft hat man die Möglichkeit, sich aktiv zu engagieren und bei Entscheidungsprozessen mitzuwirken. Auch wird häufig auf ein solidarisches Miteinander Wert gelegt. Ob es darum geht, Nachbarn Unterstützung anzubieten, einer Familie zu helfen oder auch gemeinsame Hoffeste zu organisieren. Mit einer Mitgliedschaft in einer Genossenschaft kann man in einigen Fällen einen Dauernutzungsvertrag unterzeichnen, der ein lebenslanges Wohnrecht gewährt. Wichtig ist jedoch, immer die genauen Mietbedingungen in der gültigen Satzung der Wohnungsbaugenossenschaft nachzulesen.